In diesem Frühjahr war es in der Maasai Mara so extrem trocken und heiß wie seit Jahren nicht mehr. Die sonst im Februar üblichen Gewitter und kurzen Regenfälle waren ausgeblieben und auch das Gras stand mangels Windbruch sehr hoch. Während in der Serengeti dieses trockene, für Antilopen nicht mehr genießbare Gras bereits heruntergebrannt wurde, wartete die Verwaltung der Maasai Mara wegen der vielen Touristen im Park noch ab. Trotz der Hitze und dem Staub hatten wir wie immer reichlich Raubkatzen vor der Kamera. Insbesondere im frühen Morgenlicht kamen die großen, männlichen Löwen vom Ronkai-, Recero- und Paradise Pride teilweise bis dicht an die Autos und wir konnten sie häufig auch mit kurzen Objektiv- Brennweiten in der niedrigen Auge-in Auge-Perspektive fotografieren.
Die Leopardin Luluka war mit ihrem heranwachsenden Sohn, genannt Olomunya, fast am gleichen Platz wie im Herbst zu finden. Der Sprössling ist mit knapp einen Jahr schon fast so groß wie die
Mutter aber am deutlich dunkleren Fell gut von ihr zu unterscheiden. Highlight waren aber Saba’s Tochter und das junge
Leopardenmännchen Olopono. Wir hatten gehofft die beiden Tiere in Flagranti beim Schäferstündchen zu ertappen. Sie sind uns dann aber leider ins Gebüsch entwischt. Als wir nach erfolgloser Suche
in der Nähe ihrer letzten Sichtung ans Talek Flussufer zum Frühstücken gefahren sind, kam passend zum ersten Kaffee Olopono nicht weit vor uns aus dem Gebüsch. Am Flussufer hockend konnten wir
seine Sprünge bei der Flussdurchquerung fotografieren.
Die schöne Leopardin mit den großen Augen, Faolo, haben wir in der Morgendämmerung auf einem Baum weit außerhalb ihres Reviers gefunden. Wir haben uns gewundert, dass sie nicht von der Revierhalterin, der älteren und stärkeren Leopardin Saba attackiert wurde.
Die Gepardin Nashipai ist wieder trächtig, trotzdem hat sie noch einmal für einige Tage ihre nun fast erwachsenen vier Jungen an sich herangelassen und mit ihnen zusammen gejagt. In ihrem Jagdrevier nahe der Mara Simba Montains hat sie es jetzt anstatt mit der Abwehr von Hyänen mit einem großen Pacxk Paviane zu tun, die versuchen, die Geparde von dort zu vertreiben. Die alte Nora mit ihrem schönen, dreieckigen Gesicht lebt auch noch, kann aber nur
noch Gazellenbabys und andere Kleintiere jagen. Die letzten beiden der ehemaligen „Five boys“ habe ich noch einmal zusammen gesehen, wenige Tage später ist der ältere von ihnen eingegangen. Er hatte schon seit längerem völlig abgestumpfte Reißzähne und konnte nur durch die Hilfe seines Partners überleben. Durch einen Beinbruch konnte er ihm nicht mehr folgen und ist wohl verhungert.
Anfang März war ich für eine Woche in der Serengeti und nach meiner Rückkehr in die Mara war dort das Gras auch über weite Flächen heruntergebrannt – und der Regen setzte endlich ein. Das Sonnenlicht vor dunklen Wolken und der nasse, reflektierende Grund sorgten jetzt auch wieder für satte Farben in den Bildern.
Die wasserscheuen Löwen waren vom Regen wenig erfreut, nutzten aber die großen, abgebrannten Grassavannen um Warzenschweinen, wenn sie aus ihren Erdhöhlen kommen, aufzulauern. Die Löwinnen waren sehr damit beschäftigt, ihre nassen Babys sauber und trocken zu lecken.
Und auch die Geparde zogen auf die öden Flächen um dort Gazellen zu jagen, wenn sie das erste, frische Grün abgrasen wollen. Wir konnten dabei einmalige Fotos von Raubkatzen vor fast schwarzem Hintergrund machen. Die Gepardin Nashipai hatte ihren Nachwuchs mittlerweile endgültig aus ihrer mütterlichen Obhut vertrieben. Sie hat ihre Kids aber gut fürs Überleben ausgebildet. Sowohl die drei Jungen Weibchen als auch das etwas kleinere, zurück gebliebene junge Männchen haben wir am Riss oder der erfolgreichen Jagd beobachten können.
Für mich geht es jetzt im Juni für einige Wochen in die Serengeti, Tansania, um die letzten Details für meine dort ab 2026 geplanten Fotosafaris zu klären und ab Mitte August stehe ich euch wieder mit meinen Touren in die Maasai Mara, Kenia, zur Verfügung.
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