Die Short Rains setzten diesen Sommer erst Anfang September ein und begannen somit einige Wochen später als in den Jahren zuvor.
Während wir sonst in der zweiten Augusthälfte starke Crossing Aktivitäten der Gnusherden hatten, war in diesem Jahr bis in den September hinein ziemliche Funkstille am Mara River. Die Regenfälle
am Abend und in der Nacht waren zu kurz, um die abgebrannten Plains wieder voll ergrünen zu lassen. Am 07. September bin ich noch bei leichtem Regen ins Mara Triangle gefahren um zu schauen ob
dort noch große Massen an Gnus verweilen, weil ich zwei Tage später die nächsten Gäste erwartete. Nach Ankunft auf der anderen Flussseite konnte ich an der Serengeti Grenze durchs Fernglas in
südlicher Richtung Massen von Gnus auf dem Rückweg in die Serengeti sehen, während hinter den Hügeln im Triangle vielleicht gerade noch 30.000 Gnus grasten. Ich hatte deshalb für den September
nicht mehr mit großen Herdenbewegungen in der Maasai Mara gerechnet. Doch zu meiner Verblüffung waren Tags darauf einige der Herden bereits wieder an den Mara River zurück gekehrt. Gegen Mittag
durchquerte dann die erste Zebraherde mit einigen Gnus im Schlepp den Fluss um in die Maasai Mara zurück zu kehren.
In den Folgetagen wurde der Regen am Nachmittag und abends heftiger, und man konnte – genau passend zum Eintreffen der nächsten Gäste – mit hoher Crossing-Aktivität am Mara River rechnen, was
dann auch geschah. Die Herden durchquerten den Mara River an den diversen Crossing Points unterhalb des Lookout Hills bis hinauf ins Ashnil Gebiet und am Entim Crossing. Zuletzt sogar direkt auf
das Gelände vom Olive Camp, leider für uns nur ein Hörspiel zum Mittagessen, weil es dorthin noch keinen Buschpfad gab. Nach drei Tagen war der Crossing-Spuk dann vorbei. Der Regen wurde stärker
– meist ging es schon am frühen Nachmittag damit los – die Plains wurden immer grüner und die Raubkatzenaktivität war auch sehr hoch. Wir waren uns sicher, die Gnus würden wegen dem üppigen
Nahrungsangebot bis in den Spätherbst in der Mara bleiben. Zigtausende von Gnus auf dem frischen, kurzen Grün grasen zu sehen, hatte speziell wenn die Sonne durch die Wolken brach schon etwas
idyllisches. Löwen und andere Raubkatzen hoben sich besonders gut darauf ab, was deren Jagd auf Beute ohne die übliche Deckung natürlich tagsüber sehr erschwerte. Für Geparde, die es gewohnt
sind, ihre Beute aus größerer Entfernung zu erspähen, anzulaufen und zu attackieren waren es nahezu Idealbedingungen.
Was dann auch immer die Ursache war – vielleicht war das frisch austreibende Gras durch die darunter liegende Ascheschicht einfach noch zu bitter – nach einer Woche zogen die Herden bereits
wieder Richtung Süden. An unserem letzten Tag hatten wir am Sand River sehr Große Herden-Crossings über die Grenze zurück in die Serengeti.
Uns hatten die von Stürmen begleiteten Regenschauer und Gewitter bei kalten fast Winterjacken-Temperaturen an den Nachmittagen zuletzt ziemlich genervt, aber diese Witterung hat nicht selten für
unglaubliche Lichtstimmungen gesorgt, auch wenn uns bei einigen Fotoserien zwischendurch das Wasser aus den Gegenlichtblenden der Teleobjektive lief. Als besondere Zugabe fanden wir dann noch in
der letzten Woche eine Gepardin mit ihren vier wenige Wochen alten Babys. Alles in Allem war diese Sommersaison die beste, an die ich mich in den letzten 10 Jahren erinnern kann.
Michael (Dienstag, 12 Dezember 2023 15:45)
Wenn ich hier die tollen Bilder sehe, erinnere ich mich wieder gerne an die Woche Masai Mara mit Uwe Ende Oktober 2023 zurück: Jeden Tag Tiersichtungen vom Feinsten (Gepard bei der Jagd; sich im Regen schüttelnde Löwen; ein Löwenrudel, das einen Wasserbüffel verspeist, Leopard auf einem Baum, viel Raubkatzennachwuchs, etc.). Die Anzahl von Großkatzen in diesem Gebiet ist wohl kaum zu toppen und das ist sicherlich auch der Grund warum sich –neben der „great migration“- so viele Photographen in der Masai Mara einfinden. Uwe und seine Fahrer/Guides sind prima vernetzt und erfahren, so dass sie uns zielsicher zu den lohnenswerten Locations brachten. Unsere Kameras waren im Dauereinsatz. Abgerundet wurde die Workshop Woche durch die prima Unterkunft. Das Olive Bush Camp bietet alles was man braucht, um sich von den Gamedrives zu „erholen“: Gutes Essen, nettes und hilfsbereites Personal und geräumige und schön eingerichtete Schlafzelte (mit gemauerten Bad) und all das im Zentrum der Massai Mara. Kurz und knapp: Wer noch am überlegen ist, sich den Workshop mit Uwe zu gönnen: MACHEN! Gruß Michael
Paul (Mittwoch, 25 Oktober 2023 12:25)
Soeben habe ich die Einträge vom 06.09. und 14.10.2023 im Blog durchgelesen und Uwe's unglaubliche Bilder bestaunt. Ich hatte das Glück, vom 22.08. bis zum 05.09.2023 dabei zu sein: Afrikanische Wildnis vom Feinsten, Safari pur, geteilte Leidenschaft beim Fotografieren und beim spätabendlichen Austausch im sehr angenehmen Olive Bush Camp. Abgesehen vom Übertourismus in der Hochsaison (war aber insgesamt ziemlich gut zu verkraften) ist und bleibt die Mara-Serengeti das Beste, was man sich als Tierfotograf in Afrika wünschen kann (mein Befund nach mehr als 25 Afrikareisen in verschiedene Länder und Parks). Etwas frustrierend waren lediglich die späte Gnuwanderung und die somit verpassten Crossings. Dafür glückten mir aber am letzten Tag - sogar mit der Z9 - ein paar wohl einmalige Bilder des Löwencrossings (jaja, mit der A1 wären die Bilder... ... ...). Als Uwe mir dann am 12.09. das Foto mit den Gepardenbabys schickte, wollte ich prompt in den nächsten Flieger steigen. Herzlichen Dank, lieber Uwe, das waren zwei wirklich tolle Wochen mit Dir. Ich werde wiederkommen...
So, das hier ist mein Eintrag aus dem Gästebuch. Hier im Blog könnte ich noch so manche Anekdote aus dem Camp, beim allabendlichen Bier, nachliefern. Aber das möchte ich niemandem zumuten: genie3en Sie doch lieber Uwe's atemberaubende Bilder aus der Mara. Die Bilder des Meisters...